Du wünschst dir mehr Motivation im Beruf? Du ertappst dich dabei immer häufiger, Dinge auf den nächsten Tag aufzuschieben. Mit Prokrastination bzw. Aufschieberitis bist du nicht alleine. Motiviert bei der Sache zu bleiben, ist manchmal nicht so einfach. Selbstmotivation kann man lernen.
Damit du dran bleibst am Thema Eigenmotivation, sei es im Beruf oder Studium, hier meine besten 7 Tipps und wesentliche Fragen.
1. Was ist Selbstmotivation?
Definition: Selbstmotivation ist die Fähigkeit eines Menschen, Aufgaben aus eigenem Willen und Antrieb (intrinsisch) anzugehen und zu vollenden.
Im Wort Motivation sind bereits deine „Motive“ versteckt: Wer ein für sich attraktives Motiv hat, ein wertvolles Ziel erreichen möchte, erhöht seine Chancen das auch zu erreichen. Dann ist derjenige auch bereit, sich den Schwierigkeiten und besonderen Herausforderungen zu stellen. Er ist bereit, viel Zeit für das Lösen der anstehenden Probleme einzusetzen.
2. Intrinsische Motivation: Handeln aus persönlichem Interesse
Intrinsische Motivation, ein Fachbegriff aus der Motivationspsychologie, wird im Alltag häufig mit Selbstmotivation gleichgesetzt. Intrinsisch motivierte Aufgaben und Ziele werden aus eigenem Willen und Antrieb durchgeführt. Im Gegensatz dazu gibt es auch die extrinsische Motivation. Also die Motivation, die durch äußere Reize wie z. B. Belohnungen wirkt.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die intrinsische Motive auf lange Sicht nachhaltiger sind als externe Motive. Diejenigen, die ihren Tätigkeiten mit Begeisterung und Leidenschaft umsetzen, bleiben auch länger am Ball, haben eine erhöhte Frustrationstoleranz.
3. Psychologie und Selbstmotivation
Aktuell ist wissenschaftlich die Selbstbestimmungstheorie nach Richard M. Ryan und Edward L. Deci, zweier US-amerikanischer Psychologieprofessoren, der zentrale Ansatz für intrinsische Motivation.
Dabei geht es um die Erfüllung psychologischer Grundbedürfnisse. Die Erfüllung von drei grundlegenden Bedürfnissen fördern das Lernen maßgeblich.
Das Erleben von Autonomie: Den eigenen Lern- und Arbeitsprozeß zu gestalten, in Teilziele zu zergliedern, Zeitpuffer vorsehen, den Blick auf den inneren Schweinehund werfen und diesen an die Leine zu nehmen.
Das Erleben von Kompetenz: Ich kann es schaffen. Erfolgreiche Projektergebnisse setzen sich aus vielen Teilschritten zusammen. Um diese kleinen Ziele immer wieder sichtbar zu machen, hilft es die Projektzwischenschritte zu visualisieren. Im Studium unterstützt z.B. das Lernjournal sehr wirksam die verschiedensten Ziele. Denn neben Dankbarkeit und innerer Zufriedenheit, angenehmen Glücks-Gefühlen gehören aus der Lerncoaching Perspektive regelmäßig kleine Lernerfolge wie auch umfangreiche Prüfungsvorbereitungen und das Erlernen neuer Lernstrategien in diesen Lernbegleiter.
Soziales Eingebundensein: Im Job ist das Team mit verbindlichen Absprachen ein wichtiger sozialer Anker. Im Studium sind die Student:innen, die gezielt Arbeitsgruppen organisieren, im Vorteil. Das gemeinsame Lernen in Kleingruppen oder auch das Treffen, um besonders komplexe und anspruchsvolle Fragen zu lösen, schafft hier diese wichtige soziale Verbindung. Auch das Lernen mit einem Studienbuddie, um z.B. die Prüfungsvorbereitung zu simulieren, verstärkt die eigene Motivation.
4. Wie kann ich mich selbst motivieren? -Hilfreiche Fragen
- Was sind meine beruflichen Ziele? Was sind meine Beziehungsziele? Welche persönlichen Entwicklungsziele möchte ich dieses Jahr umsetzen?
- Mit welchen Menschen arbeite ich besonders gern zusammen?
- Wie motiviere ich mich nach Misserfolgen?
- Was motiviert mich an meinem Studium? … an meinem Job?
- Wie sieht mein perfekter Studientag/ Arbeitstag aus?
- In welchen Aufgaben / Tätigkeiten kann ich meine Werte leben?
Meine Motivationsspirale kommt zügig in Bewegung, wenn ich zu Beginn auf kleinschrittige Teilziele achte.
Die Tipps im Internet zu der wichtigen Frage „Was motiviert mich?“ sind zahlreich.
Aus meiner Sicht als professioneller Coach mit über 20 Jahren Erfahrung fehlen manchmal grundsätzliche Fragen wie zum Beispiel nach dem Sinn von Aufgaben, dem inspirierendem Umfeld und dem Wunsch nach Veränderung.
Manchmal sind die Ursachen für fehlende Selbstmotivation vielschichtiger. Dann ist beispielsweise das aktuelle Stresslevel zu hoch. Zu viel Anspannung und Jobfrust über längere Zeit lassen sich zum Teil mit Strategien zur Stressbewältigung lösen.
Allerdings ist es in manchen Situationen hilfreicher, besonders bei andauernder fehlender Wertschätzung über einen Wechsel oder eine berufliche Neuorientierung nachzudenken.
Selbstmotivation: 7 Tipps
- Das Ziel sichtbar machen: Indem du deine Erfolge und Ziele visualisierst, kommst du deinen Wünschen schon ein Stück näher. Notiere dazu zusätzlich deine Stärken, die dich hier unterstützen.
- Meilensteine notieren und Erfolgserlebnisse regelmäßig abhaken.
- Ein motivierendes Umfeld suchen: Die Stimmung im Team hat immer Rückwirkungen
- Selbstbewusstsein stärken: In Frustrationsphasen weitermachen und die Aufmerksamkeit gezielt selbstbewusst auf deine Stärken richten.
- Perfektionismus als Feind: Geht es vielleicht eher darum die hohen Ansprüche anderer (Deiner Eltern oder anderer Autoritäten?) zu erfüllen? Dann hilft dir der Weg raus der Perfektionismus-Falle.
- Deine 5 wichtigsten Motive in mentaler Hinsicht, in persönlicher Hinsicht schriftlich festhalten. Was ist dir bisher richtig gut gelungen? Woraus beziehst du innere Stärke?
- Growth Mindset leben und entwickeln: Wie stark ist dein Wunsch im Beruf deine persönliche Weiterentwicklung voranzubringen? Kennst du dich gut? Welche Möglichkeiten bietet das Unternehmen? Nicht immer sind hier auf den ersten Blick Spielräume erkennbar.
Ziele sind zentral für Motivation.
„Wer im Leben kein Ziel hat, verläuft sich.“ (Abraham Lincoln)
„Für einen, der nicht weiß, welchen Hafen er ansteuern will, gibt es keinen günstigen Wind.“ (Seneca)